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Reform der Schifffahrts-Verwaltung bedroht Spandauer Schleuse und Wasserwege

Spandauer Schleuse durch WSV-Reform gefährdet  -  Daniel Buchholz SPD

Die Bundesregierung gefährdet mit ihren aktuellen Plänen zur Privatisierung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) massiv die Interessen der Sport- und Freizeitschifffahrt auch in Berlin. Die Schleusung eines einzelnen Bootes könnte bis zu 90 Euro kosten und den Wassertourismus insbesondere auf der Havel praktisch zum Erliegen bringen, sagt der SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz.

Für Daniel Buchholz, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, sind die Umbaupläne der Bundesregierung eine Horrorvision: „Welcher Freizeitkapitän kann sich eine Schleusung für 90 Euro leisten? Die vielen Wassersportler in Berlin und Brandenburg sind keine Jachtbesitzer wie in Monaco, sondern haben ganz normale Einkommen. Auch der Familienausflug auf dem Dampfer darf nicht zum unbezahlbaren Luxus werden.“

Helmut Kleebank, SPD-Bürgermeisterkandidat für Spandau, sieht große Gefahren für die Havelstadt: „Der Wassertourismus ist ein wirtschaftlicher Motor für unsere Region. Insbesondere an der Havel führt dies in Berlin zu neuen Angeboten des Wassertourismus und Arbeitsplätzen. Das wird durch die von der Bundesregierung verfolgten Pläne zur Privatisierung der WSV massiv gefährdet. Und missachtet die Interessen der über 800.000 Mitglieder, die in den deutschen Wassersportvereinen organisiert sind.“

Die Pläne der Bundesregierung sehen eine Einteilung der deutschen Wasserstraßen ausschließlich nach den dort transportierten Gütermengen vor. Daniel Buchholz: „Geld für den Ausbau gibt es dann praktisch nur noch für große Flüsse im Westen Deutschlands. Die Wasserstraßen im Osten einschließlich Berlin werden zum Randnetz degradiert und maximal auf dem Status Quo gehalten. Folglich können hier ganze Verwaltungseinheiten und z.B. auch der Betrieb von Schleusen komplett privatisiert werden. Nach Berechnungen einer Wirtschaftsberatung könnten dann Kosten bis zu 90 Euro bei der Nutzung einer Schleuse für ein normales Freizeitboot anfallen. Ich wage mir gar nicht die Preise für einen großen Ausflugsdampfer der Stern- und Kreisschifffahrt auszumalen.

Die reine Orientierung an Gütermengen wurde gerade im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages als ‚Tonnenideologie‘ von allen angehörten Experten zurückgewiesen. Erhalt und Ausbau der touristischen Wasserwege sind Voraussetzungen für Wassertourismus und lassen sich nicht in Tonnen messen. Dieser Freizeitbereich bietet jährlich rund 1,3 Millionen Menschen gute Möglichkeiten, im eigenen Land den Urlaub in der Natur zu verleben und dabei die einmaligen Wasserreviere in Deutschland kennen zu lernen. Damit wäre auch der Werterhalt unzähliger Investitionen der Vereine in Sporthafen- und Vereinsanlagen infrage gestellt.

Sinnvolle Aufgabenkritik und Prozessoptimierungen bei der Wasserschifffahrts-Verwaltung sind tatsächlich notwendig. Aber die schwarz-gelbe Bundesregierung geht rein ideologisch an die Sache, will Privatisierung um jeden Preis und zerstört damit Teile des mühsam aufgebauten Wassertourismus auch in Berlin. Eine Vergabe von Leistungen an Private über das jetzige Maß hinaus bedeutet Kostensteigerungen und Qualitätsverluste. Das gilt es zu verhindern.“    

Besuch vor Ort in der Spandauer Schleuse im April 2011

Um sich ein genaueres Bild zu machen, besuchten der Bundestagsabgeordnete Swen Schulz gemeinsam mit dem umweltpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Daniel Buchholz und dem Spandauer Bürgermeisterkandidaten Helmut Kleebank (alle SPD) die Spandauer Schleuse und sprachen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die warnten vor einer schleichenden Privatisierung. Künftig solle lediglich eine kleiner Personalstab für die Erledigung der nötigsten Aufgaben sorgen und die an private Firmen vergebenen Aufgaben überwachen.

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Spandauer Schleuse durch WSV-Reform gefährdet  -  Daniel Buchholz SPD

Doch wenn etwa der Schleusenbetrieb privat gemacht würde, wären nach Ermittlungen der Bundesregierung drastisch steigende Gebühren fällig. Derzeit kostet das Schleusen 7,- Euro für ein kleines Boot, doch bei einem kostendeckenden Betrieb müssten es 90,- Euro sein. Mit den steigenden Gebühren würde der Familienausflug oder die Kaffeefahrt auf dem Dampfer zum Luxus werden, der Sport geschlagen und der wichtige Wassertourismus geschädigt. Man befürchtet zugleich aber auch, dass sich der Zustand der Schleusen verschlechtert. Mit Sorge erfüllt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WSAs zudem die künftige Qualität des Schutzes und Instandhaltung der Ufer und Uferwege, der Eisbeseitigung und des Hochwasserschutzes.

Bild links: Buchholz zeigt in der Warte der Spandauer Schleuse den Plan der Bundesregierung.

Die SPD-Politiker Schulz, Buchholz und Kleebank erklärten, dass Sie alles in ihrer Kraft stehende tun, um diese Gefahr abzuwenden. Das Bild unten zeigt die drei mit Mitgliedern des Personalrates der WSV auf dem Gelände der Spandauer Schleuse.

Hintergrund WSV:

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) leistet wichtige Aufgaben für die Ordnung und die Sicherheit des Schiffsverkehrs in Deutschland. Sie ist zuständig für den Ausbau und die Unterhaltung der See- und Binnenwasserstraßen des Bundes, den Betrieb der Schifffahrtsanlagen einschließlich Schleusen sowie die Ordnung und Überwachung des Schiffsverkehrs. Die schwarz-gelbe Bundesregierung plant einen radikalen Umbau der WSV, der auf eine Zerschlagung der bestehenden Strukturen hinausläuft. Danach soll sich die WSV künftig auf eine reine Gewährleistungsverwaltung beschränken. Bisherige Aufgaben sollen an private Unternehmen ausgegliedert werden, verbunden mit einem drastischen Abbau im Personalbereich. Seit 1993 hat die WSV aufgrund von Rationalisierungen und der haushaltsgesetzlichen Einsparauflage bereits rund ein Viertel ihres Personalbestandes abgebaut. Sie hat derzeit 13.000 Beschäftigte in sieben Direktionen und 46 Ämtern.

(Letzte Aktualisierung: 07.2011)

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Spandauer Schleuse durch WSV-Reform gefährdet  -  Daniel Buchholz SPD

 

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