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Kongresshauptstadt Berlin und die Messe: ICC bleibt erhalten!
Foto: Das ICC auf dem Berliner Messegelände (c) Berlin Partner - FTB Werbefotografie

Foto: Das ICC auf dem Berliner Messegelände
(c) Berlin Partner - FTB Werbefotografie

Am 27. Mai 2008 kam endlich die erlösende Nachricht: Das Berliner ICC bleibt erhalten und wird saniert!

 

Daniel Buchholz hatte sich als einer der ersten für den Erhalt der "Ikone der West-City" stark gemacht.

 

Nach einem fundierten Gutachterverfahren und eingehender Prüfung durch die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung sowie für Wirtschaft, Technologie und Frauen hat der Senat am 27. Mai 2008 beschlossen, das ICC bei laufendem Betrieb abschnittsweise zu sanieren und zu modernisieren.

Die Sanierung ist zwar nicht die kostengünstigste Variante, angesichts der städtebaulichen Bedeutung des ICC ist jedoch die Entscheidung für die Sanierung gerechtfertigt. Entscheidend war und ist, dass die Messe Berlin ein zukunftsfähiges Kongresszentrum erhält. Eine Modernisierung im laufenden Betrieb ist möglich, damit kann das vielfach preisgekrönte ICC für Kongresse und Messen durchgehend weiter genutzt werden.

Ein Kongress-Neubau würde die Frage, wie mit dem Gebäude ICC umgegangen werden soll, nicht lösen. Der Erhalt des ICC ohne Messenutzung würde Risiken mit sich bringen, die wir heute noch gar nicht abschätzen lassen. Ein Abriss dieser städtebaulichen Ikone der Neuzeit wäre eine nur sehr schwer zu bewältigende finanzielle und technische Herausforderung. Diese sehr grundsätzlichen Erwägungen zur Standortqualität, städtebaulichen Anbindung, bis hin zu den negativen Folgen eines ungenutzten ICC, sprechen für den Erhalt sowie die zukunftsfähige Sanierung und Modernisierung des ICC.

Auf der Grundlage einer Bedarfsanalyse (über Umfang und Art des notwendigen Kongressangebotes am Standort der Messe) wurden vom Senat Ende 2007 drei Gutachten beauftragt. Auftrag war es, in Form einer Ideenstudie jeweils einen Vorschlag zur Sanierung und damit Optimierung des ICC zu erarbeiten. In einem zweiten Teil sollte jeweils eine Baumassenstudie zu einem Neubau am Standort der Deutschlandhalle auf Basis des Anforderungsprogramms der Bedarfsanalyse erstellt werden.

Die von den drei Gutachtern eingeschätzten Investitionskosten für die unterschiedlichen Sanierungsvarianten liegen bei 209, 240 bzw. 368 Mio. € (brutto). Die von ihnen auf Grundlage ihrer Baumassenstudie eingeschätzten Brutto-Investitionskosten für eine Neubaulösung am Standort der Deutschlandhalle mit zusätzlicher Nutzfläche im Vergleich zur Sanierungsvariante liegen bei 126, 151 bzw. 171 Mio. €. Hinzuzurechnen wären hier je nach weiterem Verlauf Kosten im Zusammenhang mit Verkauf oder Abriss des ICC. Bei allen Varianten besteht nach den Aussagen der Gutachter die Möglichkeit, durch Optimierungen die Kosten für die bauliche Unterhaltung im Vergleich zu heute zu reduzieren.

Das ICC erhält eine vollständige technische Erneuerung. Der Saal 2 wird als Bankettsaal genutzt, Saal 1 wird erhalten; die Ebene der bisherigen Vorfahrt E-1 wird Pkw-Parkraum. Das Parkhaus kann nach dem Umbau stillgelegt werden, wird aber zunächst nicht abgerissen, da der Gutachter das Bauvolumen für die städtebauliche Gesamtfigur für wichtig erachtet. Über eine weitere Nutzung oder einen möglichen Abriss des Parkhauses wird nach einer ersten Phase der Instandsetzung entschieden. Da die Sanierung bei laufendem Betrieb erfolgen muss, ist sicherzustellen, dass die baulichen Eingriffe behutsam durchgeführt werden.

Die Kosten für die erste Stufe (technische Sanierung, Modernisierung und Funktionsverbesserungen) werden auf 182 Mio. € geschätzt. Erst nach Abschluss der technischen Sanierung des ICC erfolgt die Entscheidung darüber, ob eine Erweiterung der Programmflächen außerhalb des ICC erfolgen soll.

Des Weiteren hat der Senat beschlossen, dass umgehend die Voraussetzungen für den Neubau einer neuen Eissporthalle und den Abriss der Deutschlandhalle zu schaffen sind.

(Letzte Aktualisierung: 06.2008)

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---  HINTERGRUND-INFOS  ---  Stand: Januar 2008  ---  HINTERGRUND-INFOS  --- 

Für die Berlinerinnen und Berliner aus dem Westteil der Stadt ist das ICC eigentlich nicht wegzudenken. Seit seiner Eröffnung 1979 ist es ein markanter Fixpunkt der Stadt. Nach dem Entwurf des Architekten-Ehepaars Ralph und Ursulina Schüler wurde der Koloss mit den Maßen 320 Meter Länge, 80 Meter Breite und 40 Meter Höhe für fast eine Milliarde Mark errichtet.

Doch Ende 2005 kam erneut eine Debatte auf, ob das ICC abgerissen werden soll. Im Senat wurde von Wirtschaftssenator Harald Wolf der Vorschlag eingebracht,
1) die Deutschlandhalle abzureißen,
2) dort ein neues Kongreßzentrum zu errichten und
3) anschließend das ICC für eine andere (private) Nutzung oder gar den Abriss freizugeben.

Dies war das Ergebnis einer Studie, die die Messe Berlin GmbH in Auftrag gegeben hatte. Danach sollte ein Kongress-Neubau auf dem bisherigen Gelände der Deutschlandhalle rund 60 Millionen Euro kosten. Für den Abriss des ICC wurden nur rund 30 Millionen Euro veranschlagt. Demgegenüber sollte die vollständige Sanierung des ICC mehr als 200 Millionen Euro kosten.

Die SPD-Fraktion und auch Daniel Buchholz zeigten sich gegenüber diesen Kostenschätzungen sehr kritisch. Bevor eine solch schwerwiegende Entscheidung getroffen werde, müssten alle Zahlen und Gutachten auf den Tisch, damit die Abgeordneten sie nachprüfen könnten.

Bereits bei der Parlaments-Debatte im Januar 2006 hatte Daniel Buchholz dies ausdrücklich betont: "Das ICC ist ein Pfund, mit dem die Stadt wuchern kann. So etwas werden wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Wenn Sie mich persönlich fragen, sage ich Ihnen sofort: Ich möchte das ICC um fast jeden Preis halten. Es ist für mich eine städtebauliche und architektonische Ikone dieser Stadt, die wir erhalten sollten." Am Ende der Rede haben übrigens sowohl der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Müller als auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit applaudiert.

Anfang 2008 sollen nun weitere Gutachten zum ICC vorliegen, die eine umfassende Bewertung der wirtschaftlichen, baulichen und technischen Situation ermöglichen. Sie wurden auf Initiative der SPD-Vertreter im Senat in Auftrag gegeben. Es zeichnet sich bereits ab, dass ein Abriss oder die private Nutzung des ICCs damit vom Tisch sind.

Übrigens hat sich Daniel Buchholz schon früher mit dem Thema beschäftigt. Seine Anfrage vom April 2005 zeigt deutlich, dass das ICC weltweit eines der besten Kongresszentren ist und nicht ohne Grund bereits diverse Preise erhalten hat.  Es ist bereits zum vierten Mal in Folge mit dem "World Travel Award" ausgezeichnet worden. In seiner Kategorie wurde das ICC als Europas größte Tagungsstätte zum weltweit führenden Kongresszentrum gewählt. An der Abstimmung haben sich mehr als 200.000 Fachleute der Tourismuswirtschaft aus der ganzen Welt beteiligt.

(Letzte Aktualisierung: 01.2008)

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Artikel zum Thema:

 „Das ICC muss schließen“  (Berliner-Zeitung 14.05.10)

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0514/berlin/0032/index.html

„Opposition erzürnt über Senatspläne zum ICC“  (Berliner Morgenpost 14.05.10)

http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1308007/.html

"ICC bekommt immer mehr Fans" (Berliner Zeitung 22.02.07):

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0222/lokales/0046/index.html

"SPD-Politiker: ICC soll bleiben" (Berliner Morgenpost 21.02.07):

http://www.morgenpost.de/content/2007/02/21/berlin/884364.html

Artikel aus dem Jahr 2006:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/entscheidung-ueber-icc-wird-verschoben/711264.html

http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/01/31/bezirke/807688.html

http://www.tagesspiegel.de/politik/aus-dem-parlament/678780.html

Artikel aus dem Jahr 2005:

"ICC schlägt die Konkurrenz" (Berliner Morgenpost 14.04.05)

http://www.morgenpost.de/content/2005/04/14/berlin/747240.html

 

 

ICC Sanierung Große Anfrage  (08.2008)

 

ICC Parlamentsbeschluß mit Senanstantwort  (07.2008)

 

"ICC um fast jeden Preis erhalten"  (Parlaments-Rede 26.01.2006)

 

"Sozialdemokraten wollen ICC noch retten" (Artikel Tagesspiegel 27.01.2006)

 

"Chance für Deutschlandhalle" (Artikel Berliner Morgenpost 31.01.2006)

 

"ICC schlägt die Konkurrenz"  (Artikel Berliner Morgenpost, 14.04.2005)

 

"Berlin als Kongresshauptstadt u. Tourismusmetropole" (Anfrage 04.2005)

 

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