Von der Festlegung eines „Aktionsraum Plus“ durch
den Senat profitiert auch die Wilhelmstadt. Mit dem neuen Programm
sollen die Maßnahmen zur sozialen Stabilisierung von Quartieren
besser vernetzt werden.
Wer schon länger in der Wilhelmstadt lebt, hat
den Niedergang in den letzten Jahren miterlebt. Lange hat es
gedauert, bis erkannt wurde, dass diese Erscheinung nicht
vorübergehend ist, sondern der Verfall unserer Einkaufsstraßen,
die Spielhöllen und soziale Probleme immer weiter um sich greifen.
Seit 2009 läuft eine Voruntersuchung, ob die
Wilhelmstadt zum Sanierungsgebiet erklärt werden kann, das brächte
Fördergelder für die Sanierung der Gebäude. Dafür haben sich auch
die SPD-Abgeordneten Raed Saleh und Daniel Buchholz auf
Landesebene stark gemacht. Eine Entscheidung dazu steht noch aus.
„Stärken vor Ort“
Doch inzwischen gibt es Lichtblicke. Aus dem
Europäischen Sozialfonds können seit 2009 Projekte bis 10.000 Euro
im Rahmen des Programms „Stärken vor Ort“ gefördert werden. Ziel
dieser Mikroprojekte ist die schulische, soziale und berufliche
Integration von benachteiligten Jugendlichen und jungen
Erwachsenen in der Wilhelmstadt.
Und auch der Senat hilft. Gerade wurden fünf
Bereiche in Berlin zu einem „Aktionsraum Plus“ erklärt. Zum
Bereich von „Spandau-Mitte“ gehört auch ein Großteil der
Wilhelmstadt. Die fünf „Aktionsräume Plus“ werden zukünftig
vorrangig gefördert.
Die bereits laufenden Verfahren der
Städtebauförderung wie z.B. Quartiersverfahren und Stadtumbau
werden hier stärker miteinander vernetzt und angrenzende Kieze
besser einbezogen.
|
50 Mio Euro vom Senat
Der Berliner Senat räumt der Stabilisierung
problematischer Gebiete absolute Priorität ein. In den Jahren 2010 und
2011 stehen trotz knapper Kassen pro Jahr jeweils 50 Millionen Euro
berlinweit zur Verfügung.
Bei uns in der Wilhelmstadt hat sich schon einiges
getan. Die Stadtteilkonferenz betreibt aktiv die Vernetzung der im Kinder-
und Jugendbereich tätigen freien und öffentlichen Träger bis hin zu den
Kirchengemeinden mit ihrer wertvollen Jugendarbeit und der Moschee.
|
|
Auch die Geschäftsleute sind im
Verein zur Förderung der Wilhelmstadt und der AG Wilhelmstadt
aktiv.
Kultur im Gemeindehaus
Die Melanchthongemeinde hat ihre Türen geöffnet
und bietet viel Kulturelles: Von Konzerten und Kabarett bis hin zu
Ausstellungen im für eine 1 Mio Euro erneuerten Gemeindehaus.
Allen ist eines gemeinsam. Die Wilhelmstadt soll
wieder werden, was sie war:
Ein lebens- und liebenswerter Teil Spandaus, in
dem sich alte und junge, alteingesessene und neu hinzugezogene
Bewohner wohl fühlen und mit dem sie sich identifizieren. „Ich
wohne gern in der Wilhelmstadt“ sollte bald wieder jeder sagen
können.